Achtung, Arzt!

Nicht umsonst trägt dieser Abschnitt den Namen - denn tatsächlich muss vor (manchen!) Ärzten auf Lanzarote, insbesondere, wenn man mit Kindern reist, gewarnt werden.

 

Nicht selten kommt es vor, dass Hotelportiers a) entweder Verträge mit "deutschsprachigen" Privatärzte haben und für die "Empfehlung" am nicht unerheblichen Gewinn beteiligt werden oder b) schlicht keine Ahnung haben, ob der aktuelle Notdienst deutsch oder englisch spricht.

 

Warum dies hier so eindrücklich formuliert steht, hat den Grund, dass wir Folgendes erlebten:

 

Mit einem halbjährigen Säugling reisten wir nach Lanzarote, Playa de los Pocillos, wo das Kind nach zwei Tagen an einem Magen-Darm-Virus erkrankt war. Nachdem wir zwar das passende Medikament dabei hatten, aber aufgrund der Hitze und dem Flüssigkeitsverlust sehr verunsichert waren, entschieden wir, einen "deutschsprachigen Arzt" zu holen, um nichts falsch zu machen.

Organisiert von der Rezeption erschien ein spanischer 24-h-Ambulanz-Dienst (es war abends), leider konnte ER nicht mal richtig Englisch. zum Glück hatten wir unser eigenes Fieberthermometer dabei, sonst hätte er seiner eigenen unnötigen Empfehlung, die Temperatur zu messen, nicht nachkommen können. Das mussten WIR machen, denn der Herr wollte sich nciht beschmutzen und war höchst verunsichert - mit Kindern habe er sonst nichts zu tun und wisse auch nciht, wie man sie behandelt. Den internationelan Beipackzettel verstand er nicht. Seine Empfehlung war, dem Kind keine Milch zu geben (auf Spanisch versteht sich) - dass das Baby noch gestillt wurde, und die Milch, die es bekam, Muttermilch war, hatte er vorher nicht erfragt - wären wir Menschen gewesen, die dem Arzt geglaubt hätten ohne rückzufragen, wäre das Kind verdurstet.

Am nächsten Tag kam der Herr nochmals ungefragt, zum Nachsehen (durch die Tür)  - es war Wochenende und dafür konnte er nochmal einen satten Wochenendaufschlag verrechnen.

Die Rechnung hierfür hatte er dabei, bezahlen mussten wir sofort (wäre das medizinische Equippment nur halb so professionell gewesen wie die portable Kreditkarten-Station, wären wir froh gewesen).

 

Geholfen hat das Telefonat mit dem Kinderarzt daheim, der uns die richtige Dosierung des Medikamentes, das wir dabei hatten, Diagnosekriterien für Austrocknung und andere Möglichkeiten zum Feststellen des Gesundheitszustandes per gemeinsamer Fendiagnose genannt hat.....

 

 

Wir empfehlen deswegen aus eigener Erfahrung:

  • wer nach Lanzarote reist, sollte sich VOR der Anreise die Nummer des nächsten, möglichst im Reiseführer oder hier empfohlenen, deutschsprachigen (Privat-)Arzt heraussuchen und diese immer bei sich haben
  • Da die deutschsprachigen Ärzte in der Regel Privatärzte sind, ist es notwendig, sich vor der Reise über den notwendigen Versicherungsschutz zu informieren und
  • ideal ist es, einen PÄDIATER in der Nähe zu haben
  • Wenn Sie vor Ort sind, überprüfen Sie die angegebene Arztpraxis (medico) in Hinblick auf die Fremdsprachenkenntnis und die Bereitschaft, am Wochenende zu arbeiten.
  • Sicher deutschsprachig sind die Clinicas Dr. Mager
  • "Deutschsprachig" heißt nämlich unter Umständen nur, dass die Rezeptionistin (in unserem Fall war es sicherlich keine Arzthelferin) aus Deutschland stammt.
  • WIR haben eine negative Erfahrung gemacht - das heißt nicht, dass alle Ambulanzen oder Ärzte außer der oben genannten schlecht sind. Auch die spanischen Kliniken sind für Menschen, die des Spanischen fließend mächtig sind, durchaus eine denkbare Alternative.